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Verfasst von Karl Kahler, Lisbeth Wild

Beispiel für Bewerbungsschreiben für Wissenschaft und Forschung (2025)

Das Anschreiben ist ein wichtiger Bestandteil deiner Bewerbung und sollte deine Eignung für die Stelle möglichst relevant und interessant zusammenfassen. Wie dir das als Akademiker/in für eine Stelle an einer Hochschule gelingt, zeigen wir dir in unserem Leitfaden, in dem du auch ein praktisches Beispiel findest, das du als Vorlage verwenden kannst.
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Beispiel für Bewerbungsschreiben für Wissenschaft und Forschung (2025)
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Wenn du dich als Akademiker/in für eine Karriere an einer Hochschule interessierst, siehst du dich meist mit klaren Karrierewegen konfrontiert. In der Regel beginnt es mit dem Doktorat, gefolgt von Post-Doc-, Assistenz- und Dozentenstellen bis hin zur Professur.

Für jede dieser Stellen musst du dich in der Regel offiziell bewerben. Doch nur weil du als Akademiker/in schon unzählige Texte geschrieben hast, heißt das nicht, dass es dir leichtfällt, einen über dich selbst zu schreiben.

Wir zeigen dir daher, wie dir ein überzeugendes Bewerbungsschreiben für einen Job in Wissenschaft und Forschung an einer Universität oder Hochschule gelingt.

Expertentipp

Auf lebenslaufapp.at findest du professionelle Vorlagen für Bewerbungsschreiben und dazu passende Lebensläufe, mit denen du deine Wunschhochschule überzeugst. 

Personalisierbares muster für ein Bewerbungsschreiben an eine Hochschule 

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Trettner,

als Germanistin hat es mich vor fünf Jahren an die Universität Heidelberg nach Deutschland verschlagen, wo ich unter der Leitung von Prof. Dr. Ludger Lieb nicht nur wertvolle Erfahrungen in der Erforschung älterer deutscher Literatur und Sprache sammeln, sondern auch zahlreiche Studentinnen und Studenten in die Thematik einführen durfte.

Meine Forschungsschwerpunkte lagen unter anderem auf der Textkultur des 12. bis 17. Jahrhunderts. Darüber hinaus forschte ich gemeinsam mit Prof. Dr. Knapp im Bereich der deutschen und niederländischen mittelalterlichen literarischen Sprache. Zu all diesen Themen habe ich bereits mehrere Vorträge auf nationalen und internationalen Veranstaltungen gehalten sowie Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht (siehe Auszug anbei). 

Auch an der Planung und Umsetzung einschlägiger Symposien, Tagungen und Konferenzen an der Universität Heidelberg war ich in den letzten Jahren beteiligt. 

Neben der Forschung bereitet mir auch die Wissensvermittlung und die Betreuung der Studierenden während des Semesters sowie beim Verfassen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten große Freude. Dabei habe ich auch schon zahlreiche Evaluierungen durchgeführt und durchwegs positive Bewertungen erhalten.

Besonders spannend finde ich Ihren neuen Schwerpunkt, bei dessen Gestaltung ich gerne meine bisherigen Erfahrungen in der Erforschung mittelalterlicher Sprachen und Kulturen einbringen würde.

Die Postdoc-Stelle als Universitätsassistentin an der Universität in Innsbruck wäre für mich nicht nur der ideale nächste Karriereschritt, sondern auch der perfekte Anlass, um in meine Heimat Österreich zurückzukehren. Senden Sie mir daher gerne Terminvorschläge für ein Gespräch und zögern Sie bitte nicht, sich mit eventuellen Rückfragen jederzeit telefonisch oder per E-Mail bei mir zu melden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stefanie Neubauer

Kopiert!

So strukturierst du dein Bewerbungsschreiben für die akademische Laufbahn

Wie bei jeder Seminar-, Magister- und Doktorarbeit gilt auch bei deinem Bewerbungsschreiben: Zuerst strukturieren, dann formulieren. Wir empfehlen einen klassischen sechsteiligen Briefaufbau mit:

  1. einer Kopfzeile:
    Hier gehören alle wichtigen Kontaktdaten hinein, inklusive Handynummer und professionelle E-Mail-Adresse. Gerne gesehen sind hier die E-Mail-Adressen, die die meisten Universitäten kostenlos an Studierende ausgeben.
  2. einer Anrede:
    Finde den Namen, inklusiver aller offiziellen Titel, deiner Ansprechperson heraus. Steht er nicht im Inserat, dann ruf am besten an und frage nach. Mit einer unpersönlichen Anrede verlierst du im schlimmsten Fall dein Gegenüber, bevor er oder sie deine Bewerbung überhaupt gelesen hat.
  3. einer Einleitung:
    Im ersten Satz geht es darum, dein Gegenüber neugierig zu machen. Steige daher möglichst direkt ein und verzichte auf langweilige Floskeln.
  4. einem Hauptteil: 
    Nach der Einleitung beschreibst du in zwei Absätzen, warum du für die Stelle geeignet bist und warum du dich gerade bei der Hochschule bewirbst.
  5. einem Schluss: 
    Am Ende kannst du deine Kernaussage kurz zusammenfassen. Füge in jedem Fall hier eine klare Handlungsaufforderung für dein Gegenüber ein, indem du zum Beispiel um einen Termin bittest oder daran erinnerst, dass du Referenzkontakte hast, die gerne mehr über dich verraten.
  6. einer Unterschrift:
    Natürlich darf bei keinem Schreiben deine Unterschrift fehlen. In Zeiten der Digitalisierung muss das nicht handschriftlich sein, ein Scan deiner handschriftlichen Unterschrift verleiht deinem Schreiben allerdings eine persönliche Note.
Gute Idee

Dr. Stefanie Neubauer

+43 664 123 45 67

[email protected]

Schlechte Idee

Neubauer Steffi

06641234567

[email protected]

Achte darauf, dein Bewerbungsschreiben kurzzuhalten, um dein Gegenüber nicht zu überfordern. Die Grundregel lautet: maximal eine Seite. Helfen kann dir dabei eine klare, direkte Schreibweise, das heißt mehr Verben als Nomen, aktiv statt passiv sowie kurz und knackig. 

Alles, was nicht direkt mit der Stelle zu tun hat, kannst du getrost weglassen. Meist steht das dann ohnehin auch im Lebenslauf, den du hier nicht in ausgeschriebener Form wiederholen, sondern lieber mit konkreten Beispielen aus der Praxis erweitern solltest.

Wenn du noch weitere Inspiration beim Verfassen deines Bewerbungsschreibens für eine akademische Karriere brauchst, schau dir am besten auch diese Beispiele an:

Ein Anschreiben anfertigen – Expertenratgeber [2024]
Weiterführender Artikel
Ein Anschreiben anfertigen – Expertenratgeber [2024]

Hier erfährst du, wie du ein Anschreiben erstellen kannst, das sich von der Masse abhebt und dir zu einem Vorstellungsgespräch verhelfen kann.

Anrede und Einleitung: Mach einen guten ersten Eindruck

Die Chancen stehen gut, dass die ersten Worte, die dein Wunscharbeitgeber in deiner Bewerbung liest, die Anrede und die Einleitung deines Bewerbungsschreibens sind. Umso wichtiger ist es, dass du die Leser/innen damit rasch in deinen Bann ziehst. Vermeide daher Floskeln wie:

  • „hiermit bewerbe ich mich für…“
  • „auf Ihrer Jobbörse bin ich auf Ihr Inserat gestoßen und möchte mich gerne bewerben“
  • „ich möchte mich gerne für die offene Stelle bewerben“

Auch wenn man Universitäten und Fachhochschulen eine gewisse Ernsthaftigkeit und Konservativität nachsagt, schläft bei solch einem langweiligen Einstieg jeder Mensch fast ein. Solltest du dich für eine Stelle mit Aufgaben in der Lehre bewerben, ist es umso wichtiger, zu zeigen, dass du dein Publikum begeistern kannst. Dein Begleitschreiben ist deine Chance, das zu beweisen.

Vielleicht steigst du mit einer zum Job passenden Anekdote aus deinem Leben ein. Oder du erzählst deinem Gegenüber, was dich an der akademischen Laufbahn besonders reizt. Überlege, was dein Gegenüber interessieren könnte, und zeige ruhig eine etwas persönlichere Seite von dir. 

Gute Idee

Sehr geehrte Frau Mag. Streiner,

als Tochter einer Professorin und eines Forschers wurde mir die akademische Laufbahn quasi in die Wiege gelegt. Und doch wollte ich mit sieben Jahren Astronautin werden. Ins All zieht es mich heute nicht mehr, wohl aber in die Lehre und Forschung an Ihrem Institut für Astronomie.

Schlechte Idee

An das Team der Fakultät für Geowissenschaften, Geografie und Astronomie,

ich bewerbe mich hiermit für die Stelle als Dozentin am Institut für Astrophysik und würde mich freuen, Sie bei einem Gespräch näher kennenzulernen.

Der Hauptteil: Zwei Absätze über dich, den Job und die Hochschule

Um in der Gliederung möglichst klar zu bleiben, empfehlen wir dir, deinen Hauptteil in zwei Absätze zu unterteilen:

  1. Im ersten Absatz lieferst du die Antwort auf die Frage: „Warum ich und nicht die anderen?“.
  2. Im zweiten Absatz stellst du einen Bezug zur Hochschule her und lieferst damit die Antwort auf die Frage: „Warum gerade diese Uni oder FH?“

Frage und Antwort 1: Warum gerade du?

Gleich nach der Einleitung kannst du in medias res gehen und die zentralen Kompetenzen und Fähigkeiten aufzählen, die du für die offene Stelle mitbringst. Du fragst dich, welche Qualifikationen das sind? Schau einfach ins Inserat und auf die Website der Uni oder FH. Dort erfährst du, was deinem potenziellen, künftigen Arbeitgeber bei seinem Personal besonders wichtig ist.

Am besten konzentrierst du dich auf folgende Bereiche:

  1. Deine Ausbildung
    Welche Kurse, Seminare, Workshops und Co. haben dich besonders gut auf die Stelle vorbereitet? Von welchen Lerninhalten wirst du im Job am meisten profitieren?
  2. Deine beruflichen Erfahrungen 
    Hast du schon mal in einem ähnlichen Job oder in einer verwandten Branche gearbeitet? Falls du dich für einen Job mit Aufgaben in der Lehre bewirbst, könntest du hier auch Nachhilfejobs oder Ähnliches erwähnen.
  3. Technologisches Know-how
    Gibt es spezifische Software oder Hardware, mit der du schon Erfahrung hast? Vielleicht warst du in einem Labor tätig oder hast mit bestimmten Recherchetools gearbeitet. Oder du kennst dich besonders gut mit KI-Tools aus.
  4. Soft Skills
    Vergiss bei all den Hard Skills deine persönliche Eignung für den Job nicht. Sowohl in der Lehre als auch in der Forschung sind zum Beispiel soziale Kompetenzen gefragt: Teamwork. Kommunikations- und Motivationsfähigkeit, Führungskompetenzen und vieles mehr.

Frage und Antwort 2: Warum gerade diese Uni oder FH?

Sobald du klargemacht hast, warum du der bzw. die ideale Kandidat/in bist, solltest du auch darauf eingehen, warum du gut an genau diese Universität oder Fachhochschule passt. Überlege dir zum Beispiel Antworten auf Fragen wie:

  • Was findest du an der Uni, FH, dem Institut besonders spannend?
  • Gibt es vielleicht Forschungsschwerpunkte, die dir besonders zusagen?
  • Hast du sonst einen Bezug zu dieser Bildungseinrichtung, weil du zum Beispiel selbst dort studiert hast oder ein Auslandssemester dort verbracht hast?

In diesem zweiten Absatz des Hauptteils deines Schreibens erklärst du deinem potenziellen künftigen Arbeitgeber, dass du gut zu ihm und in seine Belegschaft passt. Dafür schaust du dir am besten die Werte, Ziele, Forschungsschwerpunkte und Ähnliches an. Meist findest du diese auf der Website der Universität bzw. der jeweiligen Fakultät.

Der Schluss: Dein Epilog mit offenem Ende

Bevor du dich mit einer klassischen Floskel wie „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Freundliche Grüße“ verabschiedest, solltest du noch eine klare Handlungsaufforderung für dein Gegenüber einfügen. Fordere sie oder ihn auf, dir einen Termin für ein Gespräch vorzuschlagen oder sich zu melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Vergiss auch nicht, deinen Namen unter dein Schreiben zu setzen. Deine handschriftliche Unterschrift als Bild verleiht deinem Begleitschreiben eine persönliche Note.

Expertentipp

Achte unbedingt auf korrekte Grammatik und Rechtschreibung. Verwende mehrere Tools, um Fehler zu korrigieren, und lasse nach Möglichkeit deine Bewerbung von einem oder einer Bekannten gegenlesen. Vor allem im akademischen Bereich werden linguistische Fehler in Bewerbungen nicht gerne gesehen.

Das Wichtigste in Kürze

Die akademische Laufbahn ist zwar in vielen Fällen klar vorgegeben, um Bewerbungen für die einzelnen Karriereschritte kommst du aber nur selten herum. Daher empfiehlt es sich, ein wenig Zeit in deine Bewerbung zu investieren.

Im Bewerbungsschreiben solltest du dich auf die relevanten Informationen konzentrieren, den richtigen Ton treffen – im Zweifelsfall ist der eher konservativer – und darauf achten, alle Anforderungen aus dem Inserat abzudecken.

Besonders übersichtliche und hundertfach erprobte Vorlagen für Bewerbungsschreiben und Lebensläufe findest du auf lebenslaufapp.at.

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