Schüler Lebenslauf Beispiel und Expertentipps (2024)

Ob Pflichtpraktikum, Sommerjob oder Samstagsjob, wer arbeiten gehen und sein Taschengeld aufbessern will, muss Arbeitgebende erst einmal mit einer Bewerbung von sich überzeugen. Und was ist einer der wichtigsten Bestandteile deiner Bewerbung? Richtig, dein Lebenslauf.

Mit deinem Lebenslauf (auch Curriculum Vitae oder CV genannt)  gibst du Unternehmen einen Überblick über deine Qualifikationen und Erfahrungen. Du hast noch keine? Das ist nicht schlimm. Wir zeigen dir, wie du mit deinem Lebenslauf so oder so punktest.

Du willst sofort loslegen? Dann schau dir die Lebenslauf-Vorlagen für Schüler/innen in unserem Lebenslauf-Generator an.

So schreibst du einen guten Lebenslauf als Schüler/in

Damit dein Lebenslauf klar und übersichtlich wird, solltest du ihn in mehrere Bereiche gliedern:

1. Der Kontaktbereich
2. Eine kurze Zusammenfassung
3. Deine beruflichen Erfahrungen
4. Deine Ausbildung
5. Deine Kompetenzen

Überlege dir für jeden Bereich, was dein Wunschunternehmen interessant finden könnte:

• Welche deiner Erfahrungen sind relevant für die Stelle?
  Du hilfst ehrenamtlich im Tierheim aus? Das finden Tierschutzorganisationen bestimmt großartig. Deine Fotos auf Instagram sind eine Augenweide? Das kommt bei Fotografen oder Designstudios garantiert super an.
• Welche persönlichen Fähigkeiten bringst du für die Stelle mit?
  Wenn du Gruppenprojekte in der Schule liebst, bist du vermutlich ein/e Teamplayer/in. Du stehst gerne auf der Bühne und hast kein Problem mit Referaten und Präsentationen? Dann punktest du vermutlich in Bereichen wie Kommunikation.
• Warum passt gerade du gut ins Unternehmen?
  Im Tourismus punktest du vermutlich mit einer Leidenschaft fürs Erkunden fremder Länder und wenn ein Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, dann solltest du vielleicht erwähnen, dass du beim jährlichen Müllsammeltag in deiner Gemeinde immer vorne dabei bist.

So findest du das passende Format für deinen Lebenslauf als Schüler/in

Im Vergleich zum Fachkräfte-CV punkten die meisten Schüler-Lebensläufe nicht unbedingt mit Erfahrung. Das bedeutet aber nicht, dass dein Lebenslauf halb leer bleiben sollte.

Entscheide dich einfach für das funktionale Lebenslaufformat, bei dem es mehr um Qualifikationen und weniger um die chronologische Reihenfolge beruflicher Stationen geht. Ziehe den Ausbildungsbereich ruhig vor und erwähne dort auch relevante außerschulische Kurse.

Der Kontaktbereich: vollständig und korrekt

Ohne deine persönlichen Daten ist ein Lebenslauf nicht komplett. Immerhin muss dein Wunschunternehmen nicht nur deinen Namen kennen, sondern auch wissen, wie es dich erreichen kann. Gib daher mindestens die folgenden Informationen an:

• Vor- und Nachnamen: vollständig, vermeide Abkürzungen oder Spitznamen
• Adresse: mindestens Stadt und Land, besser auch Straße und Hausnummer
• Handynummer: immer mit Vorwahl (vergiss bei internationalen Unternehmen die österreichische Ländervorwahl +43 nicht)
• E-Mail-Adresse: möglichst professionell, ohne Geburtsdatum oder Kosenamen

In Zeiten von Inklusion und Fairness kannst du Daten wie Geburtsdatum, Geburtsort, Beruf der Eltern und Ähnliches getrost weglassen.

Die Zusammenfassung: kurz und knackig

Vor allem in Lebensläufen für Schüler/innen mit keiner oder wenig Berufserfahrung empfiehlt es sich, als Einstieg eine kurze Zusammenfassung zu schreiben. In ihr kannst du all das betonen, was dich zu einer so großartigen Besetzung für die Stelle macht. Verrate hier auch ruhig, was dich motiviert. Vielleicht planst du, später einmal in dem Bereich zu arbeiten und möchtest erste Erfahrungen sammeln?

Vom Umfang her musst du dich hier allerdings sehr kurzhalten. Mehr als zwei bis drei Sätze sollten es nicht sein. Stell dich kurz vor und komm dann gleich zum Wesentlichen:

• Warum will ich diesen Job?
• Und warum sollte ich ihn bekommen? Was hebt mich von anderen Schüler/innen ab, die diesen Job wollen?
• Welche positiven Wörter beschreiben mich am besten?

Lass dich ruhig auch von den Zusammenfassungen in unseren anderen Musterlebensläufen inspirieren, zum Beispiel unserem Lebenslaufbeispiel für Studentenjobs oder unserem Lebenslaufbeispiel für Praktika.

Deine Ausbildung: dein Verkaufsargument Nummer 1

Was dir als Schüler/in beruflich fehlt, kannst du schulisch wettmachen. Daher kannst du in deinem Lebenslauf ruhig den Ausbildungsabschnitt vorziehen. So lenkst du die Aufmerksamkeit deines Gegenübers schnell auf die großen Erfolge in deinem Leben.

Am besten greifst du in diesem Abschnitt auf das verkehrte chronologische Format zurück, damit deine aktuelle Schule bzw. Ausbildungsstätte ganz oben steht. Erwähne ruhig alle Schulen, die du besucht hast, inklusive Volksschule, und vergiss nicht, besondere Schulprojekte oder Events, bei denen du mitgewirkt hast, zu erwähnen.

Auch schulische Veranstaltungen wie Mal- oder Redewettbewerbe haben hier Platz. Nutze sie, um deine besonderen Talente rüberzubringen. Und vergiss Wahlfächer und Projektarbeiten nicht. Wenn sich dein Notendurchschnitt sehen lassen kann, dann zögere nicht, deinem Wunscharbeitgeber davon zu berichten.

Deine Berufserfahrung: Jeder Job zählt

Der Abschnitt mit der Arbeitserfahrung ist für viele eine Herausforderung. Wenn du aber genau nachdenkst, findest du bestimmt erwähnenswerte Tätigkeiten.

Vielleicht hast du schon einmal als ehrenamtliche/r Helfer/in dein Organisationsgeschick bei einer Veranstaltung unter Beweis gestellt. Oder du hast als Klassensprecher/in deine Mitschüler/innen gegenüber Eltern und Schule vertreten. Babysitting? Hunde ausführen? All das kannst du unter Berufserfahrung anführen.

Auch wenn du so mancher Tätigkeit nur einmalig oder kurz nachgegangen bist, so zeigen sie doch, dass du vor einer Verpflichtung nicht zurückschreckst und dich neuen Herausforderungen stellst.

Texttipp:
Du musst keine ganzen Sätze schreiben. Schildere bei jeder Tätigkeit deine Aufgaben und Verantwortlichkeiten in Stichworten. Überlege auch, was deine Arbeit bewirkt hat und welche Erfolge dank deiner Mitarbeit möglich waren.

Deine Kompetenzen: Zeig, was du draufhast

Ausbildung und Qualifikationen sind die zwei Bereiche, in denen du als Schüler/in so richtig punkten kannst. Immerhin kann kein Unternehmen von Schüler/innen eine lange Liste an Berufserfahrungen erwarten. Damit gewinnen deine Fähigkeiten in deinem Lebenslauf besonders an Bedeutung.

Doch welche persönlichen Fähigkeiten wünschen sich Unternehmen von ihren Arbeitskräften am meisten? Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen bei den meisten:

• Verlässlichkeit/Vertrauenswürdigkeit: Hältst du dich an Abmachungen, kommst immer pünktlich und behältst Geheimnisse für dich? Dann bist du ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Mensch.
• Pflichtbewusstsein/Arbeitsmoral: Übernimmst du gerne Verantwortung und legst großen Wert darauf, deine Aufgaben gut zu erfüllen? Nimmst du deine Pflichten ernst und machst zum Beispiel verlässlich deine Hausaufgaben? Dann hast du ein hohes Pflichtbewusstsein und eine gute Arbeitsmoral.
• Kommunikationsfähigkeit: Du sprichst dich zum Beispiel in Gruppenarbeiten gut und gerne mit anderen ab und bist gut darin, die wichtigsten Informationen kurz und knackig rüberzubringen? Dann hast du vermutlich Kommunikationstalent.
• Teamfähigkeit: Du arbeitest gerne mit anderen zusammen und freust dich über gemeinsame Erfolge genauso wie über deine eigenen? Dann bist du vermutlich ein/e Teamplayer/in.
• Führungskompetenzen: Du warst Kapitän deiner Fußballmannschaft oder hast in einem anderen Verein immer wieder die Führung übernommen? Dann hast du schon erste Führungskompetenzen erworben.

Hier noch ein paar weitere Soft Skills, also persönliche und emotionale Fähigkeiten, die für deine Wunschstelle relevant sein könnten:

• Problemlösungskompetenz
• Flexibilität
• Rasche Auffassungsgabe
• Belastbarkeit/Resilienz
• Empathie
• Medienkompetenz
• Überzeugungsvermögen
• Zielstrebigkeit
• Organisationsvermögen

Überlege dir maximal fünf Fähigkeiten, die auf dich zutreffen UND zur Stelle passen, und füge diese als Liste im Kompetenzbereich deines Lebenslaufs für Schüler/innen ein.

Layout und Design deines Schüler-Lebenslaufs: Der erste Eindruck zählt

Wir leben in einer sehr visuellen Welt, in der die Optik eine wichtige Rolle spielt. Das gilt auch für den Lebenslauf von Schüler/innen. Als junger Mensch kannst du im Hinblick auf Layout und Design ruhig ein wenig verspielter werden. Trotzdem solltest du darauf achten, dass dein Lebenslauf einen professionellen Eindruck macht und gut lesbar ist.

Verteile alle wichtigen Informationen auf einer A4-Seite und achte darauf, nicht zu viele weiße Lücken zu haben. Du kannst bei Bedarf zum Beispiel die Zusammenfassung ein wenig länger machen. Oder du fügst in anderen Abschnitten Informationen hinzu.

Eine professionelle Vorlage für deinen Lebenslauf als Schüler/in findest du auf lebenslaufapp.at und mehr allgemeine Informationen über den Lebenslauf haben wir auf unserem Blog für dich zusammengefasst.